Für diesen Ratschlag werden Sie mir wohl nicht danken wollen. Immerhin lade ich Sie dazu ein, etwas zu tun, was unangenehm und eklig ist – eine unliebsame Aufgabe so zu sagen.
Wenn Sie Marketing für Ihr Geschäft betreiben, ist es wichtig, dass Sie dafür die Sprache Ihrer potenziellen Kunden verwenden und nicht Ihre eigene. Das ist natürlich einfacher gesagt, als getan. Manchmal fühlt es sich falsch an, wenn man die nicht korrekte Terminologie verwendet – nicht korrekt, verglichen mit dem Branchenvokabular, welches jeder aus der Branche wohl verstehen würde, Ihre potentiellen Kunden aber eher nicht. Wenn also die Leute draußen auf der Straße solche Wörter nicht verwenden, dann verwenden Sie diese auch nicht.
Wenn die Leute darüber sprechen: „Der beste Weg, um Geld zu machen“. Dann sollten Sie es vermeiden, auf Ihrer Webseite über „flexible Investitions-Pakete“ zu sprechen. Eine Keyword-Recherche ist Ihr Schlüssel, herauszufinden, wonach die Leute tatsächlich suchen. Sie sollten unbedingt auf ein leistungsstarkes Recherche Tool setzen, etwa Wordtracker, oder Übersuggest. Diese müssen nicht immer etwas kosten, auch wenn hier eine Investition lohnend sein kann. Mit Hilfe solcher Tools werden Sie in die Lage versetzt, Keywords aufzuspüren, nach denen wirklich gesucht wird und die zudem auch noch eine vergleichsweise geringe Konkurrenz aufweisen. So genannte Golden Eggs gibt es nicht häufig, wenn man solch ein Golden Egg aber finden will, dann nur mit intensiver Recherche.
Manchmal ergeben sich aus einer Keywordrecherche auch Wörter, von denen man gar nichts wissen will – Wörter, die einen erschaudern lassen. Wörter wie „billig“. Nur wenige Unternehmen möchten mit dem Wort „billig“ in Verbindung gebracht werden. Wenn überhaupt mit kostengünstig o.Ä. Aber viele Leute da draußen suchen genau so nach Produkten und Dienstleistungen.
Ein Bekannter von mir führte für seinen Kunden, der ein Anbieter von preiswerten Hosting Lösungen war, eine Keywordrecherche durch. Es stellte sich unter anderem die Keywordphrase „billig Hosting Anbieter“ als winning Keyword heraus: Viel Suchvolumen und man staune, nicht übermäßig viel Wettbewerb auf dieser Keywordphrase.
Und auch einer seiner Präsentationen für den Print-Bereich brachte ähnliche Erkenntnisse. Die Keywordrecherche wurde mit „Flugblatt Druck“ begonnen. Was denken Sie, was sich nach und nach abzeichnet? Richtig: „Billiger Flugblatt Druck“. Haben Sie den Mut für wirklich jedes Keyword offen zu sein? Selbst wenn Sie persönlich es nicht aussprechen können, ohne dabei wie ein Geizhals auszusehen?
Hier ist das kleine Geheimnis, auf das Sie bereits gewartet haben. Ihre Webseite muss Sie nicht als billig kennzeichnen. Wahrscheinlich wollen Sie nicht, dass man Ihre Marke damit in Verbindung bringt – mit diesem Begriff. Und das müssen Sie auch gar nicht.
Sie können ganz losgelöst davon, über billige Hosting-, Druck- und sonstige Lösungen sprechen. Sprechen Sie über die Risiken und Fallstricke, die bei wirklich billigen Lösungen warten. Wie viel mehr diese doch kosten können, wenn man das mal auf lange Sicht betrachtet. Erstellen Sie eine Seite, die mit dem Wort „billig“ nur so eingedeckt ist. Dann können Sie Ihr eigenes Angebot in Relation zu billig setzen und an dieser Stelle aussagen, warum Ihre preisgünstige, erschwingliche, Wert-gegen-Geld Lösung so gut ist und dennoch nicht die Welt kostet.