//Werkenntwen ist tot – Facebook fordert weitere Opfer!

Werkenntwen ist tot – Facebook fordert weitere Opfer!

Im digitalen Zeitalter vernetzen sich Millionen von Menschen über soziale Netzwerke. Wie in unserem letzten Beitrag dargestellt, hat dabei jede Plattform ihre Daseinsberechtigung und bedient ein Segment. Während sich Xing und LinkedIn um Karriere dreht, so sind bei Pinterest überwiegend Bilder von Mode, Essen oder Kunst zu entdecken. Vom übermächtigen Platzhirsch Facebook möchte ich hier gar nicht erst anfangen.

Nun ist es offiziell: WKW stirbt. Zum 1. Juni geht die Seite vom Netz und verschwindet damit für immer. Das hat Kathleen Bayer, Head of Community & PR, am Montag im plattformeigenen Blog verkündet.

Aber da gab es doch noch mehr. Gerade in Deutschland war zu Beginn des Social Network Hypes eine Plattform sehr beliebt, die heutzutage nahezu in Vergessenheit geraten ist: werkenntwen oder kurz WKW. Häufig als das Xing der Hausfrau verschrien, hatte es in Hochzeiten eine soldie Nutzerbasis. Gerade ältere Leute fühlten sich hier wohl, aber auch ich (u30) war vor etwa sieben einhalb Jahren ein Nutzer der ersten Stunde.

Potenzial sah auch die RTL Mediengruppen Deutschland (RTL interactive), die die Plattform 2009 übernommen hat. Leider entwickelte sich Facebook und mittlerweile auch Google+ zum übermächtigen Konkurrenten und lies die Nutzer abwandern. Mittlerweile zählt WKW – laut eigenen Angaben – noch 9,6 Millionen Nutzer (Stand 2012) von denen gut 2 Millionen tatsächlich aktiv sein sollen (Stand 2013). Das ist weit weniger als 1% von Facebook!

Im November letzten Jahres wagte die Plattform noch einen Relaunch mit einem neuen Design und einer neuen Ausrichtung auf mobile Geräte, aber auch das konnte den Reichweitenverlust nicht stoppen. Im März dieses Jahres hatte RTL interactive angekündigt, sich von der Plattform trennen zu wollen.

Branchenkenner haben schon seit längerem mit dem Aus von WKW gerechnet. Doch nun, nachdem sich keine neuen Investoren finden ließen, ist das Ende amtlich. Weniger Nutzer bedeuten 1 zu 1 weniger Einnahmen. Dieser Umstand hat bereits den VZ-Netzwerken der Holzbrinck Verlags-Gruppe (StudiVZ, SchülerVZ, MeinVZ) zu schaffen gemacht und hatte vor etwa einem Jahr die Abschaltung des schülerVZ zur Folge.

Ist Facebook schuld am Aussterben der kleinen deutschen Netzwerke? Oder ist es gut, dass sich die Zahl der sozialen Netzwerke allmählich reduziert, da es ohnehin genug davon gibt? Bedauert ihr das Stilllegen von WKW oder wird es von euch begrüßt? Diskutiert in den Kommentaren.